
Dafür telefoniert sie täglich mit den Freiwilligen an den Bahnhöfen, flitzt vom Berliner ZOB zum HBF und versucht den langsamen Vorgängen entgegen zu wirken. Es gibt zwar genügend Freiwillige, doch muss oft auf Entscheidungen des Landes Berlin gewartet werden. Die logistische Herausforderung für die Stadt macht sich besonders in den Notunterkünften bemerkbar. Die Kooperation mit den Freiwilligen ist hier nicht wegzudenken, entlasten sie das System doch enorm.
Das Tempo wird jedoch auch aufgrund von Sicherheitsfragen gedrosselt. Denn um diese garantieren zu können, müssen sämtliche Daten aufgenommen und die Pässe kontrolliert werden. Das gilt auch für die Vermittlung zu Privatpersonen. Hier muss genau überprüft werden, wer zu wem vermittelt wird, weshalb die Vermittlung auch nicht automatisiert erfolgen sollte. Zudem ist echter Kontakt gerade besonders wichtig. Für Verunsicherte ist jemand, der persönlich erklärt, was passieren wird, geeigneter als eine automatische Mail.
Bis in die späten Morgenstunden saß Felice in der ersten Woche mit den Anderen hier, an Laptop und Telefon. “Wenn man abends einen Anruf bekommt, mit der Ansage: “Wir sind jetzt in Krakau losgefahren und haben viele Menschen dabei – auch viele Kinder. Wo können wir hin?”, da sagt man nicht: Sorry, ich kann jetzt nicht helfen, ich geh schlafen”, meint Felice.
Vor zwei Tagen hat sie eine Mutter mit ihrem Sohn und einer großen Dogge in eine Unterkunft begleitet, weil sie mit dem Hund nicht in der Notunterkunft bleiben konnte.